Stellungnahme zu den Vorwürfen der Mietervereine

Da die Texte und Medienbeiträge der Mietervereine und Sektenbeauftragten im Internet neu herausgegeben wurden, obwohl die ursprünglichen Nachrichten schon über 20 Jahre alt sind, habe ich mich entschlossen, nochmals zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.

Ich will nicht behaupten, dass ich alles richtig gemacht habe in meiner Firma. Es gab leider immer wieder Fehler, die passiert sind, ein Mitarbeiter hat sich nicht korrekt verhalten, sei es gegenüber Kunden, gegenüber Mietern oder auch ich gegenüber Mitarbeitern. Das bedauere ich sehr und würde es gerne ungeschehen machen. Aber es war nicht die Regel, kein System, wie immer wieder behauptet wurde. Die Grundprinzipien von Ehrlichkeit und Fairness standen immer ganz klar im Vordergrund. Meine Firmen waren auch bei den Mietervereinen bekannt dafür, dass besonders hohe Abstandssummen gezahlt, nicht die Unwissenheit von Mietern ausgenutzt, sondern aktive Informationspolitik betrieben wurde. Auch bei den Käufern waren wir durch ein besonders gutes Preisleistungsverhältnis, weswegen auch überhaupt diese große Expansion in dem Geschäft gelingen konnte.

Ab ca. 1989, als meine Scientologymitgliedschaft in den Medien bekannt wurde, entdeckten die Mietervereine eine für sie interessante Möglichkeit der Mitgliederwerbung: Es gibt diesen oder die bösen Scientologen, der/die mit rüden Methoden die Mieter aus ihren Wohnungen vertreiben und die einzige Möglichkeit, sich dagegen zu wehren, ist Mitglied im Mieterverein zu werden. Die Rechnung ging für die Vereine auf, die Mitgliederneuzugänge schnellten nach oben. Sofort nachdem bekannt wurde, dass einer meiner Firmen ein Objekt angekauft hatte, wurden Informationsblätter in den Häusern verteilt, wo vor jeglichem Kontakt mit dem neuen Vermieter gewarnt wurde und als einzigen Schutz die Mitgliedschaft im Mieterverein dringend empfohlen wurde. Es wurden  Mieterversammlungen organisiert mit der gleichen Botschaft. Das Klima in den Häusern war natürlich nach so einer Aktion sehr geladen, Mieter verängstigt und beunruhigt. Wenn es zu Eskalationen kam, gab es Stoff für Zeitungsartikel, die wiederum als neue Munition von den Mietervereinen für ihre Aktionen genutzt werden konnten.

Als dann 1995 zu einer konzertierten Aktion in Hamburg aufgerufen wurde von Mietervereinen, Makler- und Wohnungswirtschaftlichen Verbänden mit großer Pressekonferenz um dafür zu sorgen, dass der Einfluss der Scientologen auf dem Immobilienmarkt geringer wird, kam es zur Probe, ob diese Vorwürfe berechtigt oder in Wirklichkeit aufgebauschte Hetze waren. Die ganze Aktion wurde sehr schnell in einem Begräbnis 3. Klasse (Zitat Hamburger Abendblatt) für beendet erklärt als ich  Nachweise für diese Behauptungen forderte.

Wenn ich heute aufstehen würde mit der Behauptung, ich habe eine weiße Weste, das waren alles Presseenten, Halbwahrheiten und geschürte Ängste von Mietern, würde es sicherlich empörte Stimmen geben, die das Gegenteil behaupten. Bei bis zu 100 Mitarbeitern und ca. 10.000 Wohnungen, die durch meine Firmen verkauft wurden, gibt es natürlich Fälle, die nicht korrekt gelaufen sind. Wenn es 1% ausmacht, würde das bereits 100 betroffene Mieter oder Käufer bedeuten, was sicherlich zu hoch gegriffen ist. Natürlich bedaure ich jeden Fehler der gemacht wurde, würde ich gerne jeden ungeschehen machen, aber ein schlechtes Gewissen habe ich nicht. Ich habe immer sehr darauf geachtet, dass die Geschäfte und insbesondere auch die Kontakte mit den Mietern fair und ehrlich ablaufen.

Vor 15, 20 Jahren war das Geschäft der Aufteilung in Wohnungseigentum noch wesentlich umstrittener als heute. Es ist eigentlich immer das Gleiche – bestimmte Stadtteile werden attraktiver und die ursprünglichen Bewohner weichen nach und nach denjenigen, welche die teureren Mieten oder Kaufpreise bezahlen können. Es begann mit Eppendorf, dann Eimsbüttel (Generalsviertel) und Winterhude, in den letzten Jahren sind die Stadtteile Altona und Ottensen und St. Pauli besonders beliebt geworden. Die Aufteilung in Wohnungseigentum beschleunigt diese Entwicklungen, die aber auch ohne dies Geschäft stattfinden würden. Mit einem Gesetz wird man solche Trends nicht stoppen können, man kann sie nur verlangsamen. Mittlerweile sind in einigen Stadtteilen schätzungsweise 70-90% aller Wohnungen in Wohnungseigentum aufgeteilt.

Das, was außerdem immer wieder von bestimmten politischen Richtungen an diesem Geschäft der Aufteilung in Wohnungseigentum angegriffen wurde, ist die Tatsache, dass mit diesem Business sehr viel Geld verdient werden kann, dass dies sozial ungerecht sei. Dem kann ich nicht widersprechen. Wenn es aber diese Möglichkeit gibt, die nicht in sich schlecht oder schädlich ist, sondern wovon alle Beteiligte profitieren, wenn es seriös betrieben wird, warum diesem Geschäft nicht nachgehen, es steht ja schließlich jedem frei, es zu tun.

Auch wenn es sicherlich ungerechtfertigt ist, wenn man in einigen Berufen besonders viel Geld verdienen kann, finde ich es nicht falsch, wenn man diese Möglichkeit nutzt. Es kommt drauf an, was mit dem verdienten Geld gemacht wird. Es ist wie mit jeder besonderen Gabe oder Talent, es kann missbraucht oder für Gutes genutzt werden. Die meisten Reichen nutzen ihren Wohlstand zu sehr für sich selbst, verfallen einem zu hohen Lebensstandard und sehen nicht genügend ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, von der sie ja eigentlich auch ihr Geld erhalten haben. Wenn die reichen Menschen der Erde, ihre Möglichkeiten und Intelligenz einsetzen, wie sie am besten die Zustände in unserer Gesellschaft verbessern können, anstatt immer mehr Geld aufzuhäufen und zu viel für private Zwecke auszugeben, würde sich bestimmt einiges ändern, wobei es bereits sehr positive Trends in diese Richtung gibt.

Ich finde den Kapitalismus, der diese Ellbogenmentalität fördert, auch nicht gut. Aber wirklich große Veränderungen sind nicht durch Gesetze oder Politik zu bewirken, sie findet in den Köpfen oder besser gesagt dem Herzen der einzelnen Individuen statt. Wenn genügend Menschen in einer neuen Art und Weise denken, fühlen und handeln, wird eine kritische Masse erreicht, die sich dann in Veränderungen niederschlägt. Jeder muss bei sich selbst schauen, ob er ein ehrliches Leben lebt, ob er versucht aus seinen Fehlern zu lernen.


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